Farblithografie, hochkörniges lithografisches Papier; 54 x 18 cm (Komposition), 70 x 50 cm (Blatt);
signiert auf der Platte unter der Komposition p. d. "Gustav Klimt" und mit Bleistift nummeriert "141/200". Trockenstempel: "S.P.A.D.E.M. Paris" (SPADEM ist das französische Pendant zum polnischen ZAIKS).
Dieses Gemälde ist das Herzstück der weltweit größten Sammlung von Werken Gustav Klimts in der Österreichischen Galerie im Belvedere in Wien.
Gustav Klimt - österreichischer Maler und Grafiker, Symbolist. Einer der bedeutendsten Vertreter des Jugendstils und ein Repräsentant der Wiener Moderne.
Ab etwa 1890 entwickelte Klimt zunehmend seinen einzigartigen expressionistischen Stil, der sich durch seine charakteristischen flachen Ornamente auszeichnet. Im Jahr 1890 verließ er die Künstlervereinigung Künstlerhaus und gründete mit anderen Künstlern die Wiener Secession. Eine Vereinigung, die den Jugendstil schuf, d.h. einen Aufbruch, eine Abkehr von den vorherrschenden Normen, Regeln und Traditionen in der Kunst. Im Jahr 1897 steht Gustav Klimt auf einen Schlag im Rampenlicht. Als Präsident der Österreichischen Künstlervereinigung ist er eine führende Persönlichkeit unter den so genannten Secessionisten, die eine Erneuerung der Kunst anstreben. Der Secessionspavillon auf dem Wiener Karlsplatz wird zum Ausstellungsgebäude der neuen Bewegung. Es ist die Zeit der bisher größten Kunstskandale, die ihren Höhepunkt im Jahr 1900 finden, als Gustav Klimt Gemälde mit Allegorien der Fakultäten der Universität Wien fertigstellt. In einem Protestbrief gegen die Allegorien der Fakultäten, die Klimt für die Universität Wien gemalt hatte, hieß es: "Wir kämpfen nicht gegen die nackte Kunst oder gegen die freie Kunst, sondern nur gegen die hässliche Kunst". Auf der Weltausstellung in Paris erhielt Klimt den Grand Prix für sein Gemälde "Philosophie" aus dem Zyklus der Allegorien der Fakultäten. Von diesem Moment an genießt Gustav Klimt europaweiten Ruhm.
Klimts berühmtestes Gemälde ist "Der Kuss". Das Gemälde zeigt ein Liebespaar, das sich in goldenen Gewändern auf einer Blumenwiese in einer amourösen Umarmung verliert. Adam und Eva hingegen ist Klimts erstes und einziges biblisches Gemälde und war thematisch eineWeiterentwicklung vieler Versionen von Der Kuss". Während jedoch in allen Versionen des "Kusses" der Mann dominiert, tritt hier Eva in den Vordergrund: Der Mann ist passiv, schläfrig, während die Frau aktiv, wach ist. Die Nacht (der Mond) war traditionell eine weibliche Kraft, der Tag (die Sonne) eine männliche Kraft, und so werden sie auch in "Der Kuss" dargestellt. Hier ist es jedoch der Mann, der mit der Nacht assoziiert wird, während die hellere Frau die Sonne ausstrahlt. Klimt löste sich allmählich von den Stereotypen der Sexualität, die für die Epoche des Fin de siecle typisch waren, und entwickelte eine umfassendere und originellere Vision.
