Kupferplatte/Papier
15 x 10 cm
Originalstich aus dem Jahr 1575.
Blatt aus dem Werk 'Diversarum gentium armatura equestris. Ubi fere Europae, Asiae atque Africae equitandi ratio propria expressa est', 1575
Abraham de Bruyn (1538-1587)
Flämischer Kupferstecher, geboren 1538 in Antwerpen. Er lebte und arbeitete in Köln, wo er um 1587 in hohem Alter starb. Er wird zu den Kleinmeistern gezählt, da seine Platten meist kleinformatig waren. Er stach im Stil von Wierix, sauber und formell. In seinen Zeichnungen ist jedoch ein Mangel an Korrektheit zu erkennen.
Wahrscheinlich war er auch als Goldschmied tätig. Er signierte seine Platten oft mit einem Monogramm, das aus seinen Initialen ADB bestand, aber nicht alle seine Werke sind signiert.
Mehrere Publikationen mit seinen Grafiken wurden auf seine Initiative hin veröffentlicht. Er schuf eine Serie mit Kostümen und Uniformen, die zur Vorlage für historische Drucke und Bühnenstücke usw. wurde.
Sein bekanntestes Werk ist eine Serie von Drucken, die gemeinsam in dem Werk Diversarum gentium armatura equestris. Ubi fere Europae, Asiae atque Africae equitandi ratio propria expressa est. Die Drucke sind auf 1575 datiert. Die Stiche zeigen Reiter in verschiedenen Rüstungen aus verschiedenen Regionen der Welt, wie Europa, Asien und Afrika. Sie sind in lateinischer und deutscher Sprache beschrieben. Die Illustrationen sind eine sehr wertvolle Dokumentation für Historiker und Kunsthistoriker. Sie fangen perfekt die Kostüme und die Atmosphäre der damaligen Zeit in den verschiedenen Regionen und Teilen der Welt ein. Die Stiche zeigen militärische Reiterkostüme und verschiedenes militärisches Zubehör, d. h. Rüstungen, Sättel, Helme, Waffen usw. Sie sind mit großer Präzision gezeichnet und stellen eine ausgezeichnete Wissensquelle dar.
De Bruyn schöpfte sein Wissen aus den Werken anderer Künstler, aber auch aus militärischen Abhandlungen. Das veröffentlichte Werk war eine der ersten Studien, die kulturelle Unterschiede in der Bewaffnung von Reitern aufzeigte.