Größe: 24 x 17,8 cm (Blatt)
signiert und datiert auf der Platte v.l.n.r.: "1902 | SW".
Zustand der Erhaltung
kleiner Falteinriss (l.d.)
Literatur
Stefania Krzysztofowicz-Kozakowska, Sztuka Młodej Polski, Kraków 2003, S. 264 (Abb.)
Polnische Grafiken und Zeichnungen in polnischen Sammlungen, Warschau 1977, S. 25, Abb. 45
Stanisław Wyspiański. Katalog der Jubiläumsausstellung, Nationalmuseum in Krakau 1958, Bd. I, S. 116, Pos. 2
Tadeusz Żuk-Skarszewski, Stanisław Przybyszewski, Stanisław Wyspiański. Gemälde, Bydgoszcz 1925, Pos. 544, S. 61 (Abb.)
Biogramm
Dramatiker, Dichter, Maler und Theaterreformer. In den Jahren 1884-85 und 1887-95 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Krakau (u. a. war er Schüler und Mitarbeiter von Jan Matejko) und an der Jagiellonen-Universität. In den Jahren 1890-94 hielt er sich im Ausland auf, vor allem in Paris, wo er von der Kunst Paul Gauguins, den Nabisten und dem japanischen Holzschnitt beeinflusst wurde. Von 1898-98 war er der grafische Leiter der Krakauer Zeitschrift Życie. Zwischen 1898 und 1905 war er u. a. als Inspizient am Krakauer Theater tätig. Im Jahr 1906 wurde er außerordentlicher Professor an der Krakauer Hochschule für Bildende Künste. Seit 1897 war er Mitglied des Kunstvereins. Stanisław Wyspiańskis bevorzugte Technik war das Pastell. Er beschäftigte sich auch mit der Grafik (u. a. Illustrationen zur Ilias, Vignetten und Layouts für die Krakauer Wochenzeitung Życie und seine eigenen veröffentlichten Dramen). Einen wichtigen Platz in seinem Schaffen, das mit der Zusammenarbeit mit Jan Matejko und Józef Mehoffer bei der Polychromie der Marienkirche begann, nahmen die Entwürfe für die Glasmalerei und die polychrome Innenausstattung ein: z. B. für die Franziskanerkirche in Krakau 1897-1905, die Kathedrale in Lemberg 1892-94 und die Wawel-Kathedrale 1900-02 (nicht vollendet). Wyspiańskis künstlerisches Schaffen wird von der Porträtmalerei, in der er den Expressionismus vertritt (z. B. Porträts von Kazimierz Lewandowski und Lucjan Rydel 1898), und der Landschaftsmalerei (z. B. eine Serie von Ansichten von Kopiec Kościuszki 1904-05) dominiert. Wyspiański schuf Bühnenbilder für seine eigenen Theaterstücke, Entwürfe für Inneneinrichtungen (z. B. für die Medizinische Gesellschaft in Krakau), Möbel und Stoffe sowie Architekturentwürfe. Er war einer der Begründer des Programms und der Praxis der so genannten angewandten Kunst in Polen und ein Reformer der Buchgrafik. Sein Stil zeigt sowohl den nachhaltigen Einfluss von Matejko als auch die lebendigen Verbindungen zum Jugendstil (Dekorativität, charakteristische flexible und skurrile Linien, florale Stilisierungen) und den Einfluss des Impressionismus.