[CzesławMIŁOSZ ]. Handschriftlicher Brief von Czesław Miłosz an Zdzisław Najder, datiert. 12. Mai 1967 in La Colle-sur-Loup, Provence.
Doppelseitiger Brief auf 4 Seiten. 23,2x15,8 cm. In dem Brief wird ein gewisses Missverständnis zwischen den Korrespondenzpartnern angesprochen, und Miłosz versucht, den Konflikt zu entschärfen. Ohne die Details zu kennen, ist es schwierig, den Kontext der Passage zu finden: "Ich halte Słowacki jedoch für besser als Baka. Ich denke auch, dass die polnische Poesie existiert, nur hat sie in den letzten Jahren begonnen, für mich zu sehr zu existieren, unter dem Einfluss der professionellen Verzerrungen eines Professor-Propagandisten". Miłosz widmet Gombrowicz einen eigenen Absatz. Er schreibt u.a.: "Hinter Gombrowiczs Geschwafel verbirgt sich jedoch eine ungeheure gedankliche Strenge und ein ganzer ausgeklügelter Plan, um angesichts einer übermächtigen Welt standhaft zu bleiben. Meine Haltung zu verschiedenen Themen ist völlig anders [...]. Zum Beispiel basiert meine Einstellung zu Polen nicht auf dem Vorhandensein oder Fehlen von 'Meisterwerken', sondern auf Kontinuität, auf Phänomenen wie dem Protestantismus des 16. Außerdem verehrt Gombrowicz wirklich das Talent von Sienkiewicz, und hier würden wir uns streiten". Der Verfasser des Briefes bittet Najder um seine Meinung zu einem geplanten Lehrbuch über die Geschichte der polnischen Literatur. Er schließt den Brief mit der Bemerkung ab: "Wigry! Aber ich bezweifle, dass es diese völlig leeren Wälder noch gibt, in denen man, wenn man mit dem Kanu an Land ging, einen ganzen Tag lang keine Menschenseele antraf". Er hält sich vorübergehend in der Provence auf und gibt als Rücksendeadresse den Sitz des Literarischen Instituts in Maison-Lafitte an. Faltspuren, sehr guter Zustand.
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