Juliusz Słowacki, Lambro - Der griechische Aufrührer. Poetischer Roman in zwei Liedern, hrsg. von Gubrynowicz und Schmidt, Lemberg 1879, S. 70, Format 10,5 x 13,5 cm. Unpaginiert. Besitzvermerke. Halbleineneinband mit Goldprägung auf der Vorderseite. Papierverlust am Einband. Einbandkanten berieben.
Der Roman ist durch eine implizite autobiografische Struktur gekennzeichnet; die Grundlage für das Schreiben war der Fall des Novemberaufstands sowie Słowackis Bewusstsein, dass es ihm nicht gelang, direkt daran teilzunehmen. "Lambro" ist auch eine der ersten poetischen Beschreibungen von Rauschzuständen in Polen, die aus den persönlichen Erfahrungen des Dichters mit Opium oder Meskalin und aus der Lektüre von Thomas de Quinceys Bekenntnissen eines englischen Opiumsüchtigen resultieren. Der Autor verleiht der Drogensucht der Titelfigur eine metaphysische Dimension; sie ist eine Art Flucht vor dem Leben und vor dem Gewissen, die sowohl Erlösung als auch Niederlage bringt[2]. Der Autor polemisiert auch mit den in Adam Mickiewiczs Konrad Wallenrod enthaltenen Ansichten über die Nation. Ein Fragment von "Lambra" ist das Motto von "Kordian".