Dissertationem Inauguralem, de Plica Polonica, Germ. Weichsel-Zopff.
Rectore Magnificentissimo, Serenissimo Principe Regio ac domino, Dn. Friderico Augusto, elect. Saxon. Herede. (...) Ex auctoritate Gratiosae Facultatis Medicae, Praeside Dn. Paulo Gottfr. Sperlingio, Med. Doct. Anatom. ac Botan. Prof. Publ. longe celeberrimo, nec non Archiatro Principis Servestani splendidissimo, Domino ac Patrono suo in aeternum devenerando, pro licentia, summos in arte medica honores, insignia ac privilegia doctroatus legitime capessendi, A se cinscriptam, publico Eruditorum examinisubjicit Ioanne Hynitzsch / Plessnensis Silesius, In Auditorio Maiori, Horis Ante et post meridiem statis. Wittenbergae 1702. typis Christiani Gerdesii. (19 x 15,5 cm), S. 31, Vignette, Zierinitiale, Einband pperg. zeitgenössisch.
(Estr. T. 18). Guter Zustand, Seiten gebräunt. Eine medizinische Abhandlung über den "polnischen Koltun". Plica polonica - "Polnischer Koltun", auch "gwoźdźc", "goźdźc" oder "plik" genannt, ein mit Talg und Exsudat verklebtes Haarbüschel auf dem Kopf, das durch mangelnde Hygiene oder den Verzicht auf eine Bürste oder einen Kamm verursacht wird; auch das bei den Bauern übliche Tragen von Hüten trug zur Bildung von Koltun bei. Der alte medizinische Aberglaube verbot das Beschneiden der Steppdecke aus Angst vor negativen gesundheitlichen Auswirkungen; das Tragen der Steppdecke sollte vor Krankheiten und dem Teufel schützen. Manchmal wurde eine Steppdecke absichtlich gewachsen, indem das Haar kräftig gerieben und dadurch ungekämmt wurde, wodurch es kraus wurde - in diesem Fall hat es nichts mit hygienischer Nachlässigkeit zu tun. Eine alte Steppdecke dieser Art kann mit Dreadlocks verglichen werden; solche absichtlich gewachsenen Steppdecken wurden noch im frühen 19. Jahrhundert in Pinsk und Masowien getragen. 9505/8
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