Gaweł Łukasz, Stanisław Wyspiański. Życie i twórczość, Kluszczyński Verlag, Kraków 2007, S. 136, Format 22 x 28,5 cm. Zahlreiche Abbildungen im Text. Hardcover, Verlag.
Kann uns einhundert Jahre nach dem Tod von Stanisław Wyspiański noch etwas an seinem Werk überraschen? Schließlich hat jeder Wesele (Die Hochzeit) gelesen, jeder kennt seine `Macierzyństwo' aus Schulbuchabbildungen... Es scheint jedoch, dass hinter diesen monumentalen Werken, die in Dutzenden von wissenschaftlichen Bänden analysiert und interpretiert wurden, ein Mensch - ein Genie mit seinen Gefühlen, Träumen, Leidenschaften, Obsessionen und Komplexen - oft verloren geht. Um ihn geht es in diesem Buch. Es soll nicht nur in das Werk des Künstlers einführen, sondern vor allem auch die Geschichte seines kurzen, von einer tödlichen Krankheit geprägten Lebens aufzeigen. Daher werden Bilder von Menschen gezeigt, die Wyspiański am nächsten standen (Familie, Freunde, Lehrer), sowie ein Bild des alten Krakau, das er liebte und zugleich hasste. Der Leser begibt sich auf eine Reise durch diese Stadt, auf den Spuren eines der größten Künstler Polens, lernt das künstlerische Milieu kennen, in dem seine Persönlichkeit reifte und sich herauskristallisierte, besucht die Krakauer Kunstschule und begleitet die Entstehung der größten Werke des Künstlers. Vor diesem Hintergrund wird er Wyspiański auch so sehen, wie wir ihn heute nur noch selten in Erinnerung haben: einerseits fast verhungert, missverstanden und abgelehnt, andererseits ein herausragender Künstler, der versucht, ein normales Familienleben zu führen, und schließlich ein Mann, der sich seiner bürgerlichen Pflichten bewusst ist, der sein Mandat als Stadtrat gewissenhaft erfüllt und zum Beispiel eine Grundschule besucht...