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Menagerie der Tiere, aus dem Jahr 1846: "Hey Gentlemen! schöne Damen! | Ich habe Tiere, seht sie euch an | Alle wild, jedes Wort | Menagerie ganz neu. [...}. [Lemberg, 1848]. Anonym gedruckt, signiert mit den Initialen T. G.

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Menagerie der Tiere, datiert 1846: "Hey Gentlemen! schöne Damen! | Ich habe Tiere, seht sie euch an | Alle wild, jedes Wort | Menagerie ganz neu. [...}. [Lemberg, 1848]. Anonym gedruckt, signiert mit den Initialen T. G.

S. [4], ill. H.: 24,5 cm. Gedruckt auf dünnem blauen Papier. Die gereimten Texte mit Beschreibungen der dargestellten Personen werden von Holzschnittdarstellungen begleitet.

Ohne Einband, Falzspuren, Falten an den Rändern. Bleistiftnotizen auf der ersten Seite, außerdem ist unter den Holzschnitten der Name jeder dargestellten Figur signiert.

Estr XIX vol. 2 s. 2. in der Sammlung der Nationalbibliothek ein vorhandenes Exemplar, das auf anderem weißen Papier gebunden ist.

Berühmter, anonym veröffentlichter satirischer Druck mit der Darstellung der wichtigsten Figuren im Zusammenhang mit dem so genannten Galicischen Raub von 1846, einer kurzlebigen radikalen Bauernbewegung, die sich vor allem aufgrund der Aufwiegelung durch die Regierung und österreichische Beamte bildete. Während des Raubes wurden mehr als 3.000 polnische Bürger adliger Herkunft ermordet und viele Herrenhäuser und Ländereien in Kleinpolen zerstört und geplündert. Das Ereignis fand seinen Widerhall in der polnischen Geschichte und Literatur ("Choral" von Kornel Ujejski, "Wesele" von Stanisław Wyspiański und "Turoń" von Stefan Żeromski) sowie in Europa.

Der Druck beginnt mit einer Ansprache an den Leser, in der der Dichter ankündigt, dass er ihn durch eine Art "Menagerie" von Tieren führen wird.

"Hey Gentlemen! schöne Damen! | Ich habe Tiere, seht sie euch an, alle wild, jedes Wort, eine Menagerie ganz neu. | Da ist eine Hyäne, ein wilder Tiger, ein blutbespritzter Wolf, ein einäugiger Fuchs, ein wilder Leopard, der das Blut seiner Brüder in einem Sturzbach vergießt, ein Seehund, ein großer Rabauke. - Die Show | Wird schön und interessant sein, | Wird an die Geschichte erinnern, wenn auch tränenreich!"

Der gereimte Text wird von holzschnittartigen Darstellungen der beschriebenen Figuren mit Tierköpfen begleitet.


Unter den Beschriebenen ist Fürst Klemens Metternich(1773-1859) - österreichischer Fürst, Politiker und Diplomat, langjähriger Außenminister (1809-1848) und österreichischer Bundeskanzler (1821-1848). Auszug: "Hier seht ihr Metternich, | Was er so viel Unfug gemacht hat | Uns Polen - vor zwei Jahren | Das Gemetzel von Tarnów, das verdanken wir ihm | Brüder; lobt Gott, | Dass er diesen Feind gestraft hat".

Ludwig August von Benedek (1804-1881) - Artilleriegeneral der k.u.k.-Armee, Befehlshaber der österreichischen Truppen, der mit Unterstützung der örtlichen Bauern den Krakauer Aufstand in einer kleinen Schlacht bei Gdów niederschlug. Für diese Tat wurde er später mit dem Ritterkreuz des Leopoldordens ausgezeichnet und zum Oberst ernannt. Der Dichter charakterisierte das damalige Vorgehen von General Benedek wie folgt:

"Mit Geld bezahlte er die Bauern, die mit Sensen ihre Brüder ermordeten, und wie Räuber raubten".


Franz Freiherr Krieg von Hochfelden (1776-1856) - Gouverneur von Galizien, Ehrenbürger von Lemberg. Einigen Forschern zufolge war er der Urheber des Einsatzes von galizischen Bauern zur Niederschlagung des Adelsaufstandes von 1846.

Joseph Breinl von Wallerstern (1800-1869) - österreichischer Beamter, ab 1835 Starosta in Tarnow.Um den Ausbruch eines Unabhängigkeitsaufstandes zu verhindern, nutzte er 1846 die Anti-Adels-Bauernbewegung in Tarnów provokativ aus und richtete sie gegen den Landadel. Er gilt als einer der Hauptverantwortlichen für das galizische Massaker - es genügt zu erwähnen, dass das Amt in Tarnów während des Raubes den Bauern 10 Gulden für einen getöteten und 5 Gulden für einen gefangenen Adeligen zahlte.


Leopold Sacher-Masoch (1797-1874) - österreichischer Beamter, Direktor der Lemberger Polizei in den Jahren (1831-1847), Sammler.

Jakub Szela (1787-1860) - Anführer der Bauern während des sogenannten Galizischen Raubes von 1846, berühmt für seine Grausamkeit und Rücksichtslosigkeit bei der Ermordung des Adels während des Galizischen Massakers.


Das angebotene Exemplar wurde von Dr. Prof. Gregory Niecia in seinem Artikel mit dem Titel "Die Lwowiana in der Sammlung von Lech Lech" beschrieben."Lwowiana in der Sammlung von Lech Kokociński - einem Warschauer Bibliophilen und Sammler" von 2009 [Nieć G., Lwowiana in der Sammlung von Lech Kokociński - einem Warschauer Bibliophilen und Sammler [in:] Kraków - Lwów: książki, czasopopisma, biblioteki XIX i XX wieku. T. 9 / herausgegeben von Halina Kosętka, Barbara Góra, Ewa Wójcik. - Krakau, 2009]

Das Objekt wurde u. a. in der Ausstellung "Mythos Galizien" in Krakau und Wien präsentiert.

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3. antiquarische Auktion [Witkacy, Lvoviana, Exlibris, Józef Piłsudski, Polnische Armee].
gavel
Date
01 April 2023 CEST/Warsaw
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Ausrufungspreis
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Auktion

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3. antiquarische Auktion [Witkacy, Lvoviana, Exlibris, Józef Piłsudski, Polnische Armee].
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01 April 2023 CEST/Warsaw
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