221,5 x 148,5cm - Pastell, hellbraunes Papier auf beiden Seiten der Figur: links: 1. | 2. | 3. | 4. | 5. | 5A. | 6. | 7., rechts: O. | K. | U. | R. | W. | a.
Näher an der Figur auf der linken Seite in Hüfthöhe eine Zahlenfolge in roter Kreide: 1. 2. 3., darunter eine Reihe von Buchstaben in weißer Kreide: A. H. U. | J. A. Z. SZ. A., darunter, auf Kniehöhe in roter Kreide: 4., daneben: 6. 7. 8. [im Oval], in Kniehöhe in grauer Kreide: apud amas ars, darunter signiert mit Datum: 16 FS 79, unter Teilen des Datums l.: NEW, p.: YORK
rückseitig l.g. Aufkleber der Galerie Aberbach Fine Art, New York, mit Werkangabe [Titel: Ohne Titel], darunter (halbhoch) ein mpis- und dlg.-Aufkleber: 12. THE LADY WITH THE | WINGS IS FLYING ABOVE US | [weitere mpis:] 871" x 58" | 1979, in der p.g. Ecke dlg. vert: S. hinten
Franciszek Starowieyski - ein gelehrter, farbenfroher und ungewöhnlicher Charakter, der in seiner Kunst sinnliche Formen mit einer intellektuellen Botschaft, Ironie und oft einem unverblümten Sinn für Humor verbindet.
Der Titel, der an eine lateinische Redewendung - APUD AMAS ARS - erinnert, ist eine Art Palindrom. Seine dem edlen Latein entgegengesetzte Bedeutung offenbart sich, wenn man die einzelnen Wörter rückwärts liest. Die Tatsache, dass das Gemälde während des Aufenthalts des Künstlers in New York entstand (im Zusammenhang mit seiner Einzelausstellung in der Aberbach Gallery in der Madison Avenue), lässt vermuten, dass sich der Spötter Starowieyski damit über das amerikanische Publikum lustig machte, für das sowohl Latein (trotz der snobistischen Bestrebungen einiger) als auch Polnisch unzugänglich sind. Die Eloquenz des Werks wird durch die Bedeutung, die "Latein" in der polnischen Umgangssprache hat, vervollständigt.
Zum Versteigerungspreis kommt neben anderen Kosten eine Gebühr hinzu, die sich aus dem Recht des Künstlers und seiner Erben auf Vergütung gemäß dem Gesetz vom 4. Februar 1994 - über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (droit de suite)
Franciszek Starowieyski (Bratkówka bei Krosno, 8. Juli 1930 - Warschau, 23. Februar 2009) studierte unter dem Pseudonym Jan Byk von 1949 bis 1952 an der Akademie der Schönen Künste in Krakau bei Prof. Wojciech Weiss und setzte anschließend sein Studium an der Akademie der Schönen Künste in Warschau fort, wo er 1955 sein Diplom im Atelier von Prof. Michał Bylina erhielt. In den 1960er und 1970er Jahren erlangte er die größte Anerkennung als Plakatgestalter, wobei er schnell den Anschluss an die Koryphäen dieser Kunstform in Polen fand. Er schuf seine eigene Art von Plakaten mit einem erkennbaren Stil, der auf schwungvollen, kalligrafischen Zeichnungen und vor allem auf überraschenden, surrealen Assoziationen beruht. Ab 1964 war er künstlerischer Leiter der modischen Monatszeitschrift "Ty i Ja". Mit der Zeit gewann die "reine" Zeichnung die Oberhand in seinem Schaffen, das er seit 1980 oft in Form von dynamischen Sitzungen des so genannten Theaters der Zeichnung präsentierte, an denen Modelle, das Publikum und der Künstler selbst, der die Rolle des Demiurgen übernimmt, teilnahmen. Er schuf zahlreiche Gemälde und Zeichnungen, die eine surreale Atmosphäre des Lebens am Rande des physischen Zerfalls ausstrahlen und eine zeitgenössische Version des Vanitas-Themas darstellen. Fasziniert von der barocken Kultur, hat der Künstler seit 1970 alle seine Werke um 300 Jahre zurückdatiert. Der Künstler wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, die er bei Ausstellungen wie der Kunstbiennale von Sao Paulo 1973, der Internationalen Filmplakatausstellung in Cannes 1974 und dem "Annual Key Award" in Los Angeles 1978 erhielt, und war auf Einladung der Kosciuszko Foundation mehrmals in New York. 1980 war er Professor an der Berliner Hochschule der Künste, in den 1990er Jahren lehrte er an der Europäischen Akademie der Künste in Warschau.
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