Öl auf Leinwand, 100 × 77 cm.
Jacopo Amigoni - geboren in Neapel und gestorben in Madrid - studierte in Venedig und ist einer der bedeutendsten venezianischen Rokokomaler. Sein künstlerisches Schaffen erstreckte sich über verschiedene europäische Orte, darunter Deutschland, London, Venedig und Madrid, und verbreitete so seinen unverwechselbaren und fesselnden Stil über verschiedene Regionen hinweg.
Auf den ersten Blick wirkt die Szene mit Maria, dem Jesuskind und dem jungen Johannes wie ein Genrebild, in dem die Mutter ihre Kinder beim Spielen beobachtet. Das Jesuskind steht auf einem Schemel, hält ein kleines Kruzifix in der Hand und neigt sich dem kleinen Johannes zu, der Jesus mit einem Banner mit der Aufschrift "Ecce Agnus Dei" (Seht das Lamm Gottes) huldigt. Durch ihre unschuldige Interaktion nehmen die Kinder symbolisch die zukünftigen Ereignisse der Taufe Jesu im Jordan vorweg.
Maria, gekleidet in ein karmesinrotes Gewand, blickt Johannes mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Zuneigung an, wobei ihr rechter Arm zärtlich seine Taille umschließt. Den anderen Arm hat sie hinter dem Jesuskind ausgestreckt und hält seine Windel in der Hand, während ein blauer Mantel über seiner Schulter liegt. Ihr blondes Haar ist locker von einem beigen Schleier bedeckt, der ihr über die vordere Schulter fällt. Die von rechts oben einfallende Beleuchtung verleiht den Figuren eine dreidimensionale Wirkung und betont ihre Präsenz vor dem dunklen Hintergrund.
Amigoni hat sich mehrfach mit dem Thema der Madonna mit dem Johannes- und dem Jesuskind auseinandergesetzt In den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen befindet sich ein Gemälde von Amigoni, das eine Variation des gleichen Themas zeigt. Hier ist Jesus stehend dargestellt, während Johannes von unten nach oben blickt und Maria und das Jesuskind ihre Köpfe einander zuwenden (Inv. N: 2415). Das aus dem Kloster Attel stammende Gemälde in München wurde vermutlich in der letzten Periode von Amigonis Aufenthalt in Bayern, zwischen 1725 und 1729, geschaffen - eine Zeit, die wahrscheinlich mit der Entstehung des vorliegenden Bildes übereinstimmt.
Das Kunstwerk befindet sich in einem prächtigen, kunstvoll geschnitzten, vergoldeten Blattrahmen, der mit Voluten in der Mitte und üppigen Akanthusranken verziert ist, was seine Pracht und Ästhetik noch verstärkt. Öl auf Leinwand, 100 × 77 cm. Signiert unten rechts
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