Japanischer Holzschnitt, Tusche, Papier, 26x34 cm (Diptychonformat), Text auf Japanisch
Der Holzschnitt stammt aus der enzyklopädischen Reihe Kojitsu Sosho Reifuku Chakuyo-zu (übersetzt: Das Tragen von Festkleidung), die 1903 (Meiji 36) in Tokio veröffentlicht wurde. Der Autor der Holzschnitte war Kosugi Unson und der Herausgeber Yoshikawa Hansichi. Reifuku Chakuyo Zu ist ein herausragendes illustratives Werk, das Details der am japanischen Hof getragenen zeremoniellen Kleidung zeigt. Die theoretische Grundlage für die Illustrationen wurde von dem Philosophen Imaizumi Sadasuke (1863-1944) gelegt, einem Gelehrten der Kokugaku-Bewegung, der den Schwerpunkt auf die klassischen japanischen Studien legte.
Der Holzschnitt zeigt die offizielle Kleidung der Hofbeamten im frühen kaiserlichen Japan. Die Hofkleidung war für die Inhaber von Hofämtern und offiziellen Positionen außerordentlich prunkvoll. Sie bestand aus farbenfrohen Stoffen und Accessoires wie Waragutsu (Strohschuhe), Ogi (Faltfächer) und Kanmuri (ein hoher Hut aus schwarz lackierter Seidengaze, der von Shinto-Klerikern, Aristokraten und Höflingen getragen wurde).
Kachie sugata ist die Uniform der kaiserlichen Wachen im Dienst. Der Name leitet sich von der Kachie ab, die das Hauptkleidungsstück ist. Die Schuhe sind entweder Stoff-/Hanfstiefel, wie Makai, oder Strohschuhe (Waragutsu). Als Schwert wird oft ein tachi kenukigata oder ein schwarz umrandetes tachi getragen, ebenso wie ein Bogen, ein Köcher und Pfeile. Die Kostüme der hohen Offiziere waren aus den hochwertigsten, kunstvoll verzierten Stoffen gefertigt. Zur Ausrüstung gehörten auch militärische Waffen, darunter das Katana (Krummschwert) oder das Tachi (traditionelles Schwert).