Maße: 60 x 100 cm
signiert und beschriftet l.d.: 'Józef Brandt | JB aus Warschau | München'.
historischer Titel: Durchgegangen
rückseitig schwer lesbar beschriftet, auf der Leinwand zwei Papieraufkleber mit Inventarnummern, ein Depositenaufkleber des Nationalmuseums in Warschau und zwei Auktionsaufkleber, auf dem Rahmen ein Papieraufkleber der Einrahmungswerkstatt
Zustand der Erhaltung
Gutachten von Dr. Mariusz Klarecki vom 13. März 2017
Herkunft .
Galerie Heinemann, München
Sammlung von Josef Biffar, Deidesheim (erworben 1912)
Privatsammlung, Rheinland Pfalz, Deutschland
Auktionshaus Ketterer Kunst, München, 2013
Privatsammlung, Warschau
Ausgestellt
Józef Brandt 1841-1915, Nationalmuseum in Warschau, 22. Juni - 30. September 2018; Nationalmuseum in Poznań, 28. Oktober 2018 - 6. Januar 2019
X. Internationale Kunstausstellung im kgl. Glaspalast zu München, 1. Juni - 31. Oktober 1909
Literatur
Józef Brandt 1841-1915, wissenschaftliche Bearbeitung durch Ewa Micke-Broniarek, Ausstellungskatalog, Nationalmuseum in Warschau, Warschau 2018, Kat.Nr. I.313
Heinemann, Auktionskatalog (Mannheim), April-Mai 1912, München 1912, S. nlb., Kat. Nr. 6
Heinemann, Auktionskatalog, Frühjahr 1912, München 1912, S. 5, Kat.-Nr. 42
Heinemann, Auktionskatalog, Frühjahr 1911, München 1911, S. 5, Kat. Nr. 5
Louis Bock & Sohn, Auktionskatalog, November 1911, Hamburg 1911, S. nlb., Kat. Nr. 7
Heinemann, Auktionskatalog, Januar 1911, München 1911, S. 4, Kat.-Nr. 30
Offizieller Katalog der X. Internationalen Kunstausstellung im kgl. Glaspalast zu München, München 1909, S. 30, Kat. Nr. 201
ARCHIVEN:
Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Deutsches Kunstarchiv, Galerie Heinemann. Kartei der Verkauften Kunstwerke, Ref. KV-B-929
Lagerbuch gehandelte Kunstwerke, Ref. LB-02-93, Manuskript, S. 89
Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, Photothek, Sammlung Schrey, Foto-Nr. ZI 471349
Lebenslauf
Nach dem Abschluss des Adelsinstituts im Jahr 1858 studierte er Ingenieurwesen an der École des Ponts et Chaussess in Paris, widmete sich aber auf Anregung von Juliusz Kossak dem Studium der Malerei. Eine Zeit lang lernte er im Atelier von Leon Cogniet und ließ sich außerdem von Juliusz Kossak und Henryk Rodakowski beraten. 1862 ging er nach München, wo er im Atelier von F. Adam und T. Horschett zu studieren begann, und ab 17. 02. 1863 studierte er an der Münchner Akademie, hauptsächlich bei K. von. Piloty. 1869 erhielt er auf der internationalen Ausstellung im Glaspalast eine Medaille 1. Klasse, und ab 1878 war er Honorarprofessor an der Akademie. Er ließ sich dauerhaft in München nieder, wo er 1866 ein Atelier gründete, das alle in der Stadt ansässigen polnischen Künstler vereinte. Ab etwa 1875 leitete er eine Art inoffizielle Privatschule für junge Maler, hauptsächlich Polen. München verließ er nur in den Sommermonaten, die er auf seinem Landgut Orońsk bei Radom und auf Reisen durch Podolien, Wolhynien, die Ukraine und den europäischen Teil der Türkei verbrachte. Er war ein aktives Mitglied des Münchener Kunstvereins - von 1864 bis 1913 war er ordentliches Mitglied des Vereins, 1874 und 1875 gehörte er dem Vorstand an. Er erlangte großes öffentliches Ansehen und viele der höchsten Auszeichnungen und Titel - 1891 wurde er auf einer internationalen Ausstellung in Berlin mit der Großen Goldmedaille ausgezeichnet, ab 1875 war er Mitglied der Berliner Akademie der Künste, ab 1878 Ehrenprofessor der Bayerischen Akademie und ab 1900 Ehrenmitglied der Akademie der Schönen Künste in Prag. Er war vor allem ein Schlachtenmaler. Der Schauplatz der von ihm dargestellten Ereignisse war in der Regel das östliche Grenzgebiet der Republik im 17. Jahrhundert, in der Zeit der Kosakenkriege und der Tatareneinfälle. Die Hauptmotive der Gemälde des Künstlers waren Kosaken, Tataren, Fuchsjäger, polnische Ritter des 17. Jahrhunderts, wobei Pferde in eindrucksvollen Bewegungen und farbenfrohe Reiterfiguren in der Hitze des Gefechts die wichtigste Rolle spielten, sowie Jagdszenen und lärmende Basare. Die Gemälde des Künstlers befinden sich in fast allen polnischen Museen sowie in Sammlungen und Privatsammlungen in Europa und Amerika.