Bekleidungsordnung für die Armeen und Kriegsverwaltungen des Herzogtums Warschau [1810].

Warschau 1810, in der Druckerei von Wiktor Dąbrowski. 12x18,5 cm, S. 88, (1), Anhänge (2), Festeinband mit zeitgenössischem Einband, Halbleder mit Goldschnitt. Guter Zustand (Buchrücken berieben, Goldschnitt berieben).

Ein Exemplar mit sehr interessanter Provenienz. Auf dem vorderen Wappen zwei Exlibris: Aleksander Czołowski (Historiker, Antiquar, Archivar, Direktor des Historischen Museums von Lemberg und des Nationalmuseums in Lemberg) und Andrzej Bruchnalski (Maler, Grafiker, Experte für die Uniformen der polnischen Armee aus dem 17. Jahrhundert) . Auf der Titelseite befindet sich der Stempel des 30. Infanterieregiments der Großen Armee, eines der französischen Infanterieregimenter aus der Zeit der Napoleonischen Kriege.
Dem Reglement vorangestellt ist ein von Joseph Poniatowski unterzeichneter allgemeiner Erlass über die eingeführten Vorschriften. Der vorliegende Titel ist die wichtigste Quelle für Informationen über die Uniformierung der polnischen Infanterie in der Zeit zwischen dem siegreichen Krieg mit Österreich und dem, wie sich bald herausstellen sollte, katastrophalen Russlandfeldzug. Er beschreibt die Uniformen aller Truppengattungen, der Hilfsdienste und sogar der Verwaltung des Kriegsministeriums, und zwar in einer Weise, die uns im Vergleich zu früheren Vorschriften geradezu akribisch erscheinen mag. Natürlich geht es auch diesmal in erster Linie um die Uniform der Offiziere, aber im Gegensatz zu ihrem unmittelbaren Vorgänger, der Verordnung vom März 1807, enthält sie auch Absätze über die Uniform der Unteroffiziere und einfachen Soldaten. Es sei auch daran erinnert, dass der Verordnung, wie es damals üblich war, Muster von Uniformen beigefügt wurden, um etwaige Nuancen der neuen Uniformen zu veranschaulichen, die im Text nicht behandelt wurden. Es ist ein Glücksfall, dass die Verordnung selbst erhalten geblieben ist, denn aufgrund des marginalen und oft in sich widersprüchlichen ikonografischen Materials, das uns zur Verfügung steht, bietet sie eine Art Bezugspunkt, der es uns ermöglicht, die unregelmäßigen Praktiken auf der Ebene der einzelnen Regimenter nachzuvollziehen.

Quelle: https://napoleon.org.pl/index.php/biblioteka-barwy-i-broni/przepis-ubioru-dla-pulkow-piechoty