Radek Szlaga (1979), COLONIES, aus der Serie: ALL THE BRUTES, 2015

Öl/Leinwand, 24 x 30 cm

Maler, Grafiker, Autor von Installationen. Mitbegründer der Künstlergruppe Penerstwo. Zu den Themen, mit denen sich der Künstler in seinem Werk auseinandersetzt, gehören Kolonialismus sowie nationale und ethnische Identität. Kürzlich präsentierte er sein engagiertes Werk in der großen Ausstellung "Places I had no intention of seeing" (2019/2020) in der Galerie Zachęta in Warschau. Das ausgestellte Gemälde gehört zu dem Projekt "All The Brutes". Die Umsetzungen dieser Serie beziehen sich auf Joseph Conrads Kurzgeschichte "Heart of Darkness" (1899), deren Schauplatz der Kongo ist, der zwischen 1885 und 1908 dem belgischen König gehörte. Ein weiterer Bezugspunkt ist die Verfilmung von Conrads Werk - "Apocalypse Now" (1979) von Francis Ford Coppola, der die Handlung des Buches auf die Realitäten des Vietnamkriegs übertrug. Der Titel des gesamten Projekts wurde durch die Veröffentlichung "Exterminate All the Brutes" (1992) des schwedischen Journalisten Sven Lindqvist inspiriert. Es handelt sich um eine Analyse der Verbrechen, die von den Europäern an den Ureinwohnern Afrikas begangen wurden. Im Falle des Gemäldes "Kolonien" greift der Künstler auf die polnische Geschichte und die Freiheitssymbolik zurück und travestiert das Zeichen der Solidarno? Damit stellt Szlaga den Kolonialismus dem Nationalismus gegenüber und untergräbt die Wahrheit und die Bedeutung der Solidarität als Wert.