H 95,5 cm
Die Skulptur ist von hoher, künstlerischer Qualität. Die weibliche Heilige ist mit Anmut und Charme dargestellt. Die Heilige Barbara, erkennbar am Turm als ihrem Attribut, steht in einer leichten, gespiegelten S-Schaukel mit dem Gewicht auf dem linken Bein. Die Hüfte ist nach links gebogen, der Oberkörper nach rechts, der Kopf hingegen ist nach links gedreht und leicht geneigt. In ihrer rechten Hand hält sie den Turm, die linke Hand zeigt mit der Handfläche nach vorne. Ihr sehr fein gestaltetes Gesicht mit einer betonierten langen Nase und hoher Stirn zeigt einen nachdenklichen, geistigen Ausdruck. Auf ihrem Kopf trägt sie eine hohe Krone mit stilisierten Lilienblüten über dem Schleier. Der Schleier ist nach hinten geschoben und lässt ihr wandartiges Haar auf den Rücken fallen. Das rote Gewand verschließt eine Agraffe auf der Brust. Der goldene Schleier mit blauem Futter fällt an der Seite in Kaskadenfalten. Das Faltenmotiv wird durch den Mantel an der Seite wiederholt und die schlanke Figur umrahmt. Vor der Hüfte bilden sich über den Unterarmen voluminöse Schalenfalten, das Hauptmotiv der Faltenkomposition. Die Schönheit der Komposition entfaltet sich in der Vorderansicht. Man kann davon ausgehen, dass sie für einen Schrein oder eine Nische entworfen wurde. Stilistisch lässt sich die Figur dem spätschönen Stil zuordnen. Als Herkunft kommen Böhmen oder Salzburg, das künstlerische Anregungen aus Böhmen erhielt, in Frage. Der schöne Stil ist eine der wichtigsten künstlerischen Errungenschaften des böhmischen Mittelalters und verbreitete sich über ganz Europa.
Holz, polychrom, 95,5 cm hoch
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