Öl, Dibond, 50 x 49 cm, signiert l.d.: Monogramm 2025 + Aufschrift: Prototyp - Emanationen der Schwäche twożywo 1999
Mariusz Libel (geb. 1978) ist seit vielen Jahren im Bereich der Kunst im öffentlichen Raum tätig. Von 1998 bis 2011 bildete er zusammen mit Krzysztof Sidorek die Künstlergruppe Twożywo. Seit 2011 arbeitet er an individuellen Projekten wie Wandmalereien, Illustrationen, Schablonen, Webprojekten, Publikationen und Plakaten.
Er vertritt urban-art und dasein engagiert. In ihrer Arbeit verbindet sie philosophische Reflexion und kritische Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen gesellschaftlichen Realität. Er realisiert Projekte im Grenzbereich von konzeptioneller Poesie und Grafikdesign. Er ist Gewinner des "Polityka"-Passes (2006) in der Kategorie "Visuelle Kunst" und mehrfacher Stipendiat des Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe.
Mariusz Libel hat in seinem Werk stets (sowohl zu Zeiten der berühmten Twożywo-Gruppe als auch heute) soziale und philosophische Themen aufgegriffen. Der Künstler nutzt die Mehrdeutigkeit von Wörtern, hinter denen sich stets wichtige existenzielle Fragen verbergen, eingerahmt in eine charakteristische typografische Form. Mariusz Libel stellt Phrasen mit verschiedenen Bedeutungen nebeneinander und dekonstruiert sie, was dem Betrachter die Möglichkeit gibt, den Inhalt selbst zu lesen und sich für eine Seite zu entscheiden, die er für angemessen hält. Wichtig ist, dass die Werke des Künstlers nicht nur eine richtige Antwort auf die gestellte Frage enthalten. Der Betrachter kann ohne Angst, missverstanden, politisch unkorrekt oder ungläubig zu werden, eine Antwort nur für sich selbst geben oder sich auf eine kollektive Diskussion mit der Gemeinschaft einlassen, in der er lebt. Das Werk von Mariusz Libel ist nicht als kontroverser Kommentar zur Realität gedacht. Die Kunst des Künstlers ist sensibel und aufmerksam für soziale Probleme, die menschliche Wahrnehmung und die Lebenserfahrungen eines jeden, der mit ihr in Berührung kommt, ebenso wie für die Beziehungen und den intellektuellen Austausch mit anderen Menschen. Dies zeigt sich besonders deutlich in der kreativen Arbeitsweise des Künstlers, der oft kollektiv, in Kunstgruppen arbeitet: Pinocchio, Twożywo, Niczero, oder zusammen mit anderen Personen aus der Kunstwelt, wie Ursula Pieregończuk oder enenek.