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Jan Lebenstein, FIGUR AXIALE, 1960

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Schätzungen: 44 138 - 55 173 EUR
Zusätzliche Gebühren: +5% / 3% Droit de suite
122,0 x 61,0 cm - Öl, Leinwand signiert p.d.: LEBENSTEIN 60
rückseitig auf der Leinwand signiert p.g.: JAN LEBENSTEIN | figure axiale | 1960
p.d.: Stempel mit der Darstellung einer Palette mit Pinseln

Die Serie der Axialen Figuren verschafft dem damals noch jungen Lebenstein internationale Anerkennung. Im Jahr 1959 erhielt er den Grand Prix der ersten Biennale der Jugend in Paris. Der nächste wichtige Schritt auf seinem künstlerischen Weg war eine Ausstellung im Oktober 1961 im Musée d'Art Moderne de Ville de Paris, gefolgt von einer Einzelausstellung in den USA in der Chalette Gallery in New York im März/April 1962. Die auf den Ausstellungen präsentierten Axialfiguren wurden von französischen und amerikanischen Kritikern gewürdigt. "Dramatisch dekorativ" und "ungemein bewegend" waren nur einige der Begriffe, mit denen John Canaday in der New York Times die Axialfiguren des polnischen Malers beschrieb. Ihm zufolge handelt es sich nicht mehr nur um eine Ausstellung, sondern um ein Spektakel, ein Mysterium. Der französische Kritiker Jean-Albert Cartier schrieb über Lebensteins Ausstellung im Musée d'Art Moderne de Ville de Paris: Sein Werk verlangt vom Laien Stille, Geduld und Nachdenken. Man muss viel Zeit aufwenden, um sich an diese versteinerte Welt zu gewöhnen, an diese Spuren, an diese Skelette, die an unbestimmten Orten und aus unbestimmten Epochen entstanden sind und die uns mit ihrer Anwesenheit stören. In Farbschichten verewigt, sind diese Relikte einer zerlumpten, zerstückelten Zivilisation wie Echos eines inneren Dramas, in dem sich der Tod ständig zu erkennen gibt.

Ausgehend von einer axialen Prämisse unterliegt die Komposition jedes Gemäldes von Lebenstein den Regeln einer eigentümlichen Raumgeometrie, die diesen Werken eine gewisse Strenge verleiht. Nächtliche Vögel, verkohlte Ungeheuer, Wüstenlandschaften dehnen sich unbeirrbar aus und kleben zu beiden Seiten der Mittellinie auf der Oberfläche der Leinwand. (...) Dieses angespannte, hermetische, beunruhigende Werk atmet dennoch Geheimnis und Poesie. Es hat etwas Zwingendes an sich, das es uns unmöglich macht, gleichgültig an ihm vorbeizugehen. Lebensteins Engagement, das für ihn spricht, ist das komplette Gegenteil der ideenlosen Kunst, die die meisten Künstler seiner Generation praktizieren. "Der Wert des Lebens besteht in der Entfaltung der eigenen Möglichkeiten", sagte er, "unabhängig von jeglichem Wettbewerb; was zählt, ist das Bewusstsein. (Jean-Albert Cartier, Rezension von Lebensteins Ausstellung im Musée d'Art Moderne de Ville de Paris, in Combat, 25. September 1961, zitiert in: Jan Lebenstein und die Kunstkritik. Essays, Rezensionen, Memoiren, Auswahl und Zusammenstellung: Andrzej Wat, Danuta Wróblewska, Warschau 2004)

Auf den Versteigerungspreis wird neben anderen Kosten eine Gebühr erhoben, die sich aus dem Recht des Urhebers und seiner Erben auf Vergütung gemäß dem Gesetz vom 4. Februar 1994 - Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (droit de suite) ergibt.



Jan Lebenstein (Brest Litovsk 1930 - Krakau 1999) studierte von 1948 bis 1954 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Warschau bei Prof. Eugeniusz Eibisch und Artur Nacht-Samborski. Im Jahr 1955 nahm er an einer Ausstellung im Warschauer Arsenal teil. Er war während seines Studiums mit Miron Białoszewski befreundet und zeigte 1956 seine erste Einzelausstellung im Theater in der Tarczynska-Straße. Im Jahr 1959 gewann er den Grand Prix de la Ville de Paris auf der Ersten Biennale der Jugend in Paris und zog noch im selben Jahr endgültig nach Paris. Nach den Serien der "gezeichneten Figuren" (auf Millimeterpapier) und der "hieratischen Figuren" von 1955-1958 malt er eine Serie von "axialen Figuren" (1958-1962), die er in Paris und in den USA ausstellt. Gleichzeitig beginnt er 1960 mit dem Zeichnen von "Carnets", einer Art Tagebuch, das in Zukunft die Motive für seine Gemälde liefern wird. Zwischen 1964 und 1965 malt er das "Bestiarium", eine Serie von strukturierten, archaischen Kreaturen, die an prähistorische Ausgrabungen erinnern. Unmittelbar danach führt er menschliche und phantastische Figuren in seine Gemälde ein, die Szenen spielen, die weder mythologisch noch traumhaft sind und oft von Erotik durchdrungen sind. 1970 entwirft er Glasmalereien für das Centre du Dialogue in Paris. 1971 erhält er die französische Staatsbürgerschaft und 1974 entstehen Gouachen, die von George Orwells Farm der Tiere inspiriert sind. Zwischen 1976 und 1989 arbeitet er ausschließlich in Gouache und Pastell und greift mythologische und biblische Themen auf: Illustrationszyklen zum Buch Hiob (1979) und zur Apokalypse (1986) in neuen Übersetzungen von Czesław Miłosz. Im Jahr 1989 kehrte er zur Ölmalerei zurück (Zyklus "Pergamon"). Der Künstler wurde u. a. 1976 mit dem Preis der Alfred-Jurzykowski-Stiftung, 1985 mit dem Preis des Museums der Erzdiözese Warschau und 1987 mit dem Jan-Cybis-Preis ausgezeichnet.
Auktion
Auktion für zeitgenössische Kunst
gavel
Date
18 Juni 2023 CEST/Warsaw
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Ausrufungspreis
39 725 EUR
Schätzungen
44 138 - 55 173 EUR
Endpreis
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Auktion

Agra-Art

Auktion für zeitgenössische Kunst
Date
18 Juni 2023 CEST/Warsaw
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