Öl, Leinwand, 73 x 62 cm
Eugeniusz Markowskis Stil war von Anfang an einer Strömung zuzuordnen, die man grob als Neue Figuration bezeichnen kann, auch wenn man bedenken sollte, dass sie bei Markowski viel früher auftrat als bei seinen westlichen Kollegen. Eine weitaus bessere Beschreibung des Werks des Künstlers scheint die "Neue Figurative Kunst" zu sein, die die archaische, karikierende, bewusst primitive Art der Malerei und der Verarbeitung realer Formen (insbesondere lebender) hervorhebt. Markowski ist ein gnadenloser Kommentator (oder vielleicht auch nur ein Beobachter) der menschlichen Natur, weshalb er die menschliche Figur auf die Form eines tierischen Mischlings reduziert, der von Aggression, Gier, Begehrlichkeit und Eifersucht getrieben wird. Auf diese Weise wollte der Künstler den Gegensatz zwischen dem Menschen als Erzeuger einer hoch entwickelten Zivilisation und dem Menschen als biologischem Wesen, das allein von seinen Trieben getrieben wird, zum Ausdruck bringen. Die Figuren in Markowskis Gemälden haben, obwohl sie weit von der flämischen Werkstatt entfernt sind, etwas von Bruegel oder Bosch: Sie sind Tierschleicher, die mit ihrem teuflischen Rachen alles verschlingen, was ihnen auf ihrem Weg begegnet. Das Werk des Künstlers ist ein Spiegel der Märchen von Andersen, in denen sogar Gott ein skurriles Gesicht hat.
Signiert p.d., rückseitig beschriftet PUTTO - VE.3 73x62 1980