SYBERIA - BENIOWSKI Maurycy - Lebenserinnerungen. Des Grafen Moritz August von Benjowsky Begebenheiten und Reisen, von ihm selbst beschrieben. Aus dem Englischen übersetzt von L. D. Ebeling, Professor am Gymnasium zu Hamburg und dr. J. P. Ebeling Stadt- u.. Land-physikus in Parchim. Hamburg 1791, herausgegeben von Benjamin Gottlob Hoffmann. Zwei zusammengebundene Bände. [2] f., XIV, [3] f., 415 S., 1 kol. Tafeln; [3] f., 292 S., 1 Abb., [1] f.; 8°. Viertel-Ledereinband der Zeit.
Estr. XV-XVIII, 12, 475; fehlt im BN-Katalog. Memoiren von Maurycy Beniowski (1746-1786), einer der interessantesten Persönlichkeiten der Epoche, polnisch-ungarischer Adliger, Abenteurer, Teilnehmer an der Bar-Konföderation, sibirischer Exilant und schließlich "großer König von Madagaskar" (ampansakebe) und späterer Held eines Gedichts von Słowacki. Sie schildern seine außergewöhnlichen Abenteuer, beginnend mit seiner Beteiligung an der Polnischen Konföderation, seiner Verbannung nach Kamtschatka, seiner waghalsigen Flucht auf dem Schiff "St. Peter und St. Paul" durch die Beringstraße und Japan nach Macau, wo er ein französisches Schiff bestieg und dann den Hof von König Ludwig XV. mit seiner Geschichte in Erstaunen versetzte. Und dann war da noch die Episode, die dem polnischen Leser am besten bekannt ist: die Kolonialisierung von Madagaskar, deren Urheber er war. Europäische Bekanntheit erlangte Beniowski durch William Nicholson, der seine Memoiren 1790 erstmals auf Englisch veröffentlichte (ursprünglich waren sie gar nicht auf Polnisch erschienen). Die vorliegende Ausgabe ist eine deutsche Übersetzung von Professor L. D. Ebeling aus Hamburg aus dem Jahr 1791 - sie wurde ein Jahr nach dem Original als eine der ersten in Europa veröffentlicht. Die Ausgabe wurde mit Auszügen aus dem Tagebuch des russischen Reisenden Hippolyt Stefanov ergänzt.
Auf dem Frontispiz einPorträt Beniowskis; im Innern eine ausklappbare Tafel, 50x27 cm, die das Fort Louis (zu Ehren König Ludwigs XV. von Frankreich, heute die Stadt Maroantsetra) und das von Beniowski auf Madagaskar gegründete Fort Augustus sowie den Verlauf des Flusses Tingballe (heute Antainambalana) zeigt ; im zweiten Band ein Stich, der die Kleidung der madagassischen Sklaven zum Verkauf zeigt. -Wirbelsäule berieben, getragen und mit Verlust, sonst ein sehr schönes und sauberes Exemplar.