Eine sehr seltene und ebenso faszinierende Münze, deren Zugehörigkeit noch immer ein Rätsel ist. In der Literatur wird sie bisher als ein nicht näher bezeichneter Piastenbrakteat aus der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert beschrieben, der bisher nur aus einem Schatz bekannt ist.
Der Schatz aus Anusin bei Piotrków Kujawski, Kreis Radziejów, wurde 1919 entdeckt und der größte Teil davon (etwa 800 Münzen) von Z. Zakrzewski erworben, obwohl einzelne Münztypen aus diesem Fund noch in den 1930er Jahren auf dem Warschauer Antiquitätenmarkt angeboten wurden. Der Schatz aus Anusin ist wissenschaftlich noch nicht aufgearbeitet und befindet sich dank einer Schenkung der Familie Zakrzewski heute im Museum für Polnische Kunstgeschichte. Die polnischen Brakteaten aus diesem Fund werden zunächst nur sehr allgemein als Ausgaben der unbestimmten kuyavischen Herzöge zugeschrieben.
Bei der vorliegenden Brakteate handelt es sich nach Dr. Witold Garbaczewski um eine Ausgabe, die höchstwahrscheinlich aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammt, im Stil noch früher Brakteaten, aber bereits mit einem deutlich reduzierten Metrologium. Der Stil ist sehr schön und unverwechselbar und lässt keinen Zweifel an der polnischen Werkstatt, in der sie hergestellt wurde.
Anordnung: gekrönter Kopf, vorne, im Reliquienschrein eingeschrieben.
Edmund Kopicki schrieb eine ähnliche Darstellung (eines Kopfes in einem Reliquienschrein), jedoch mit leicht zur Seite gewandtem Gesicht und kleinerer Krone, Mieszko III. zu (Nr. 87 mit dem Seltenheitsgrad R8). Er hat diese Variante nicht beschrieben.
Das vorliegende Exemplar stammt, zusammen mit der anderen nebenan ausgestellten Münze, von einem Sammler im Ruhestand aus seiner"Varia" -Sektion mit nicht näher bezeichneten Münzen.
Abgebröckelt und fast rissig, aber die Bilder sind gut lesbar.
Zum ersten Mal in unserem Angebot.
Silber, Durchmesser 15-16 mm, Gewicht 0,096 g