Von der Polizei (?) in Gomel (Region Mogilev) ausgestellter Reisepass für Stanislaw Eugeniusz Budzianowski (Sohn von Jan), geboren am 12.1.1888 (im julianischen Kalender am 30.12.1887) in Otwiernica, Belarus.
Softcover-Karton mit Leinenbezug, S.32, [5], Format 16.x 10.4 cm
Zustand: Einband mit Schimmelspuren, Verfärbungen, Flecken von rostigen Büroklammern, nach Gasdesinfektion (Begasung), Feuchtigkeitsflecken am oberen Rand. Bleistiftnotizen auf der Innenseite des hinteren Umschlags.
Auf S. 31 zwei Stempel in Russisch von 1913 und in Polnisch: Vorgelegt der Litauisch-Belorussischen Abteilung des Außenministeriums, Warschau, dn. 18 Feb. 1919r. -Unterschrift des Abteilungsleiters (W. Zawadzki?).
S.E. Budzianowski kämpfte während des Ersten Weltkriegs in den Reihen der 3. kaukasischen Mörserstaffel, zunächst als Fähnrich, später als Reserveleutnant. Er wurde ausgezeichnet mit: St.-Stanislaus-Orden 2. Grades (14. Februar 1917), St.-Annen-Orden 3. Grades mit Schwert und Schleife (9. Januar 1916), St.-Stanislaus-Orden 3. Grades mit Schwert und Schleife (7. Oktober 1915) und St.-Annen-Orden 4. Grades mit der Inschrift "für Tapferkeit" (3. Februar 1916). Am 9. September 1920 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1920 im Rang eines Hauptmanns der Artillerie in die Offiziersgruppe des ehemaligen Ostkorps und der ehemaligen russischen Armee versetzt. Er diente dann in der Artillerie-Ausbildungsgruppe in Toruń [116]. Am 1. Juni 1921 diente er weiterhin in der Artillerie-Ausbildungsgruppe in Toruń, und seine Stammeinheit war das 8. Am 30. Juni 1934 wurde er in den Ruhestand versetzt. Er wurde mit dem Goldenen Verdienstkreuz ausgezeichnet. [Siehe wikipedia-Eintrag https://pl.wikipedia.org/wiki/Kwatermistrzowie_oddziałów_artylerii_II_Rzeczypospolitej#cite_note-CITEREFDz._Pers._MSWojsk.Nr_35_z_15_września_1920_roku,_s._863-148 ]
Ein Dokument mit Stempeln aus der Anfangszeit des polnisch-bolschewistischen Krieges, kurz nach dem Rückzug der Deutschen aus dem deutsch-sowjetischen Grenzgebiet (Abkommen vom 5. Februar 1919, unterzeichnet in Bialystok), an dessen Stelle die Polen treten sollten (die polnisch-sowjetische Front wurde gebildet). Die ersten polnisch-sowjetischen Scharmützel fanden am 14. Februar in der Nähe von Mosty statt.