Rudimentorum Cosmographicorum ... libri III. cum tabellis Geographicis elegantissimis.
De variarum rerum nomenclaturis per classes, liber I. (Teil 1 - 2 in 1 Bd.) Tiguri (Zürich) 1549. apud Froschouerum. (15:10 cm), S. [60], f. [2], 16 Holzschnitte (darunter 13 Karten, davon 12 gefaltet), Pergamenteinband. zeitgenössisch.
(Estr. T. 18). Jan Honter ( geb. 1498 in Braşov, gest. 1549 dort), sächsisch-sächsischer Humanist, Kartograph und Theologe, ein eifriger Förderer des Protestantismus in Siebenbürgen. Er studierte an der Universität Wien (1500-1525) und lehrte ab 1530 in Krakau, wo er der Lehrer von Isabella Jagiellonka war. In der Hauptstadt der Republik veröffentlichte er sein erstes Buch (über griechische und lateinische Grammatik). Im Jahr 1539 eröffnete er die erste siebenbürgische Druckerei. Er war der Autor der ersten Karte von Siebenbürgen, die 1532 in Basel veröffentlicht wurde, sowie zahlreicher weiterer Karten von Europa, die in seiner hier angebotenen Kosmographie "Rudimentorum cosmographicorum" erschienen. Die erste Ausgabe der Kosmographie wurde 1530 in Krakau veröffentlicht, aber nicht illustriert. In unserer Ausgabe ist das Werk in einen Text- und einen Atlasteil gegliedert, wobei letzterer mit einer Weltkarte in Form eines Herzens beginnt, gefolgt von Spanien, Frankreich, Deutschland, Osteuropa (Polen), dem Balkan, Griechenland, Italien (horizontal), Palästina, der Türkei, Südasien, Nordafrika, Sizilien (nicht zerlegt) sowie weiteren Holzschnitten, die eine kugelförmige Kugel, ein System von Planetenbahnen mit dem Bild der Erde im Zentrum und einen Globus mit Kontinenten darstellen. Bemerkenswert in diesem Werk ist die Karte Osteuropas, einschließlich Polens: "Diese Karte basiert zwar auf der Karte von Ptolemäus über das europäische Sarmatien, zeigt aber deutliche Spuren der Verwendung von kartografischen Werken Bernard Wapowskis und seiner Karte des europäischen Sarmatiens aus dem Jahr 1526 sowie seines wichtigsten Werks, nämlich der Karte Polens (im Maßstab von etwa 1:1.000.000), die ebenfalls 1526 in Krakau veröffentlicht wurde" (Puckalanka). Bemerkenswert ist auch die Weltkarte, auf der bereits die Umrisse der Neuen Welt (Nord- und Südamerika) zu erkennen sind. Spuren von unpaginiertem Feuchtigkeitsfleck, auf Seite c5 ein unleserlicher Stempel, auf der ersten Seite des Holzschnittteils ein Eintrag aus der Epoche (verblasst). Alle Karten beidseitig neu gebunden. Die Faltung der Weltkarte, insbesondere Spanien, zeigt einen Fetzen eines weißen Streifens, der die beiden Hälften verbindet (Verstärkung). Bindung pperg. Zeitgenössische, rote Schuber, zeitgenössische Platten. - hier ein Vermerk und Sammlerstempel des rumänischen Diplomaten, Juristen, Bibliographen und Bibliophilen "Konst. Karadja". Sehr selten.
Lit. Urszula Puckalanka - Karten von Polen aus dem 16. Jahrhundert in der Sammlung der Hauptbibliothek der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań : Zeszyty Naukowe Uniwersytetu im. Adama Mickiewicza w Poznaniu. Bibliothek 3/45, 115-168. 1963.