Öl, Karton; 68 x 48 cm;
signiert p. d.: WW;
Rückseitig figürliche Skizze in Bleistift; sowie Nummer 0223 und Ziffer 4, darunter Faksimile des Künstlers WW.
Studie für das Gemälde "Nachdenkliches. Mädchen in Volkstracht", 1905.
Das Gemälde "Mädchen in Volkstracht" von Wojciech Weiss ist enthalten in:
- Renata Weiss, Faszinationen in Kleinpolen. Wojciech Weiss in Strzyżów 1898-1903, Strzyżów 2020, S. 55;
- Irena Kossowska, Łukasz Kossowski, Polnische Malerei. Der Symbolismus und das junge Polen, Warschau 2010, Kat.-Nr. 414;
- Ausstellung: Młoda Polska. Worte, Bilder, Räume, [Ausstellungskatalog] 2007.
Das Porträt eines jungen Mädchens in einer Tracht (typisch für die Regionen Podkarpacie und Rzeszów) ist ein Beispiel für Wojciech Weiss' Faszination für die einheimische Folklore, wie es auch bei anderen herausragenden Malern der Zeit des Jungen Polens der Fall war. Mit kräftigen, breiten Pinselstrichen malt der Künstler ein farbenfrohes Mieder. Gedämpfte Rottöne wechseln sich mit Grüntönen ab, und alle diese dynamischen Linien sind in das tiefe Blau des Wollstoffs des dekorativen Kaftans getaucht. Der Hals der Frau ist mit einer Perlenkette geschmückt, deren Rot eine harmonische Ergänzung zum warmen Grün des Schals bildet, der den Kopf des Porträtierten umgibt.
Dieses Porträt ist eine vorbereitende Studie für Wojciech Weiss' berühmtes, oft veröffentlichtes Gemälde Zamyślona (Die Eingeschüchterte). Ein Mädchen in Volkstracht", das dasselbe Mädchen mit demselben Korsett und grünen Schal zeigt. Ihre Figur ist in die Frühlingslandschaft von Strzyż integriert. An dieser Stelle sei erwähnt, dass sich Wojciech Weiss zwischen 1898 und 1903 regelmäßig in der Region Podkarpacie (Karpatenvorland) von Strzyżów (Stettin) aufhielt und dort seine größten Werke schuf: Mohnblumen, Strahlender Sonnenuntergang und Besessenheit. Seine Faszination für die Folklore dieser Region ist also durchaus berechtigt; außerdem könnte die dargestellte Frau zu seinem Bekanntenkreis aus Strzyżów gehört haben. Die endgültige Fassung des Porträts von Zadumana kann als Metapher für die pessimistische Emotionalität der modernistischen Generation betrachtet werden. Dieses Gemälde war Gegenstand einer Analyse in einem kürzlich erschienenen Buch, das der modernistischen Periode des Künstlers gewidmet ist: Die Faszination des jungen Polen. Wojciech Weiss in Strzyżów ( 2020, S. 54, 55), und auch in der Monografie Polnische Malerei. Symbolismus und das junge Polen von Irena und Łukasz Kossowski (Verlag Arkady, 2010) abgebildet und den Werken von Wyspiański, Jarocki und anderen Künstlern, die dem Bauernstolz frönen, gegenübergestellt. Das Gemälde Zadumana wurde auch im Album-Katalog zur Ausstellung Młoda Polska reproduziert. Worte. Bilder. Räume. Zu Ehren von Stanisław Wyspiański, organisiert vom A. Mickiewicz-Literaturmuseum in Warschau (2007).
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